Was du über Winzer Champagner wissen solltest – Teil 3

Kleine Geschichte des Winzerchampagners

Der erste Winzer, der selbst einen Schaumwein machte, war Gaston Chiquet. Und zwar im Jahr 1935. Winzerchampagner hat also eine noch nicht allzu lange Tradition. Chiquet stand zudem lange Zeit allein auf weiter Flur. Für Weinbauern war es einfach rentabler, die Trauben an die Champagnerhäuser zu verkaufen. An Champagner aus Einzellagen, die ihr Terroir ausdrücken sollten, war da kaum zu denken. Selbst vor zehn Jahren noch machten das gerade mal zwei handvoll Winzer. Da es aber immer mehr Menschen gibt, die ihr Herz an Winzerchampagner verloren haben, stieg auch hier die Nachfrage in den letzten Jahren stark an.


Winzerchampagner – die Vielfalt genießen

Während man in Sachen Champagnerhäuser generell recht schnell einen Überblick gewinnen kann, ist das Reich der Winzerchampagner derart kleinteilig, dass es schon fast eine Wissenschaft für sich ist, dieses auch in Gänze zu erkunden. Ein tieferer Einstieg in die Materie lohnt sich aber allemal, wenn man erleben möchte, wie individuell Champagner schmecken kann. Von üppig über fruchtig bis hin zu zart oder gar salzig ist tatsächlich alles in allen erdenklichen Facetten vertreten. Diese Vielfalt macht den Winzerchampagner zusätzlich interessant.


Sterne trinken

„Komm schnell, ich trinke Sterne!“, soll der berühmte Mönch Dom Pérignon gerufen haben, als er den Schaumwein erfand und die Champagner-Geschichte damit begann. Auch wenn sich das Zitat bis heute sehr hartnäckig hält – es stimmt leider nicht. Zwar hat der berühmte Mönch tatsächlich im späten 17. Jahrhundert als Kellermeister im Kloster von Hautvillers bei Épernay in der Champagne gearbeitet. Und hat dort auch viel für die Entwicklung des Weins getan. So ging zum Beispiel das Verschneiden von Trauben aus verschiedenen Lagen, um einen harmonischeren Geschmack zu erhalten, auf sein Konto. Den Champagner erfunden hat er aber nicht. Diese Legende geht auf einen Brief aus dem Jahr 1821 von Dom Grossard zurück, einem späteren Kellermeister des Klosters. Dieser wollte einfach nur dem Bürgermeister vom benachbarten Aÿ ein wenig imponieren, indem er die Heldentaten seines Vorgängers ein wenig aufhübschte.


Die Engländer

Tatsächlich erfunden wurde der besondere Schaumwein von den Engländern. Und zwar rein zufällig. Womit wir jetzt bei der tatsächlichen Champagner-Geschichte wären. Hier gibt es zwei Theorien, die eine gemeinsame Grundlage haben: Im 17. Jahrhundert wurden die Weine aus der Champagne in kleinen Holzfässern per Schiff nach England transportiert. Die Engländer wiederum füllten den stillen Wein dann in – für damalige Verhältnisse – robuste Flaschen ab und verkorkten sie. Nun besagt die erste Theorie, dass die Weine noch nicht ganz durchgegoren waren – und diesen Prozess in der Flasche fortsetzten. Voilà: das Kohlendioxid konnte nicht entweichen. Man hatte einen Schaumwein. In der zweiten Theorie gaben die Engländer bewusst Zucker und ein paar Gewürze mit in die Flasche. Weil man Wein damals eben so trank. Der Effekt war identisch: dank zweiter Gärung gab’s schäumenden Wein ins Glas.

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